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Im Wasserreich Hippach

Es geht bergauf. Die Baustelle befindet sich ziemlich genau auf 1600 Höhenmeter – hoch über Hippach. Auf den ersten Blick wird klar: Dieser Arbeitsplatz von Andreas Höglinger und seiner Mannschaft ist ziemlich erdbewegungsreich. Die drei Bagger und der Raupentransporter wirken fast wie Ameisen im steilen Gelände. „Circa 10.000 m3 Aushub werden hier bearbeitet“, erzählt Bauleiter Gerhard Eberharter.

Zehn Quellfassungen für vier Sammelbehälter

Grund für diese intensiven Arbeiten über sieben Monate sind die zehn Quellfassungen sowie die vier neuen Edelstahlquellsammelbehälter für die Quellwasserversorgung der Gemeinde Hippach. Seit jeher wird hier das Wasser gefasst, gesammelt und ins Tal geleitet. Doch nun, nach über 60 Jahren seit der letzten Quellfassung, wurde es Zeit die Quellen zu sanieren.

Vorbereitung der Baustelle

Um überhaupt starten zu können, musste im ersten Schritt so einiges erledigt werden: die Forststraße gehörte verlängert, um möglichst nah mit dem LKW zur Baustelle fahren zu können. Damit die Verlängerung gemacht werden konnte, musste zuvor noch Holz geschlägert werden. Im Bereich der Quellen wurde schließlich nicht nur viel Erde bewegt, sondern auch eine eigene ca. 500 m lange Baustraße errichtet, auf der sich die Bagger und der Raupentransporter bewegten.

Aufwändige Lieferung

Nun muss man sich vorstellen, dass sämtliches Material erst einmal nach oben transportiert werden musste: der Lehm kam aus Fritzens, die Rollierung aus Vomp, der Beton aus Aschau und so weiter. Allein eine LKW-Fahrt von Zellbergeben bis zur Baustelle und zurück nach Zellbergeben dauerte im Schnitt drei Stunden. Auf der Baustelle wurde vom LKW jegliches Material auf den Raupentransporter mit fünf Tonnen Nutzlast gehoben. Dieser brachte dann alles an Ort und Stelle.

Schritt für Schritt

Das Arbeiten vor Ort gestaltet sich nicht minder aufwändig. Wie schon erwähnt, wurde sehr viel Material ausgehoben, das sich äußerst grobblockig definiert. Die bestehenden Quellen wurden neu gefasst. Bis zu 600 Laufmeter lange Ableitungen wurden verlegt und danach wurde wieder alles zugeschüttet. Wer nun glaubt, dass der Aushub einfach wieder draufgebaggert worden ist, der irrt. Alles verlief nach Plan – so natürlich auch der Aufbau: Neben dem Quellrohr wurde ein Betonriegel gegossen. Diese Senkung wurde mit Rollierung aufgefüllt. Darüber kamen eine Quellschutzmatte sowie eine Schicht Beton und eine weitere Schicht mit Lehm. Zu guter Letzt wurde alles mit einer mindestens drei Meter dicken Schicht aus Erde und Stein überdeckt, damit wieder alles zuwachsen kann.

Quellen mit Geschichten

Alle vier Quellen besitzen historische Namen. Sie verliehen der harten, händischen Arbeit vor vielen Jahrzehnten vielleicht ein wenig Humor. Denn wer weiß schon, warum die Quellen Fridolin, Zirmling, Enzing und Silberquellen heißen? Viele Geschichten ließen sich wahrscheinlich dazu erzählen und die Fantasie anregen.

Barbara Schneeberger

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